Konzert 26. Dezember 2019
„Selten gehörte Sonaten erklingen“
„Jeanette Pitkevica hatte für Ihren Auftritt in der evangelischen Auferstehungskirche selten gespielte Stücke für unbegleitete Solo-Geigen ausgesucht. Damit wollte sie … einerseits dem Publikum die enorme Vielfalt der Geigen-Literatur vorführen. Anderseits demonstrierte sie, zu welch virtuosem Spiel sie und Dumitrita Gore fähig sind. … präsentierten Jeanette Pitkevica und Dumitrita Gore gleich eine wahre Rarität: Den ersten Satz (Poco lento, maestoso-Allegro) der Sonate für zwei Solo-Violinen, des belgischen Komponisten und Geigenvirtuosen Eugéne Ysaÿe (1858 bis 1931). … Das Stück begann zunächst sehr elegisch und semi-melodisch, steigerte sich aber in ein framatisches Frage-und-Antwort-Spiel der beiden Geigen. Die hohe Virtuosität im Spiel von Pitkevica und Gore sowie ihre perfekte Harmonie ließen sowohl die Leichtigkeit als auch die dramatischen Steigerungen der sich zum Teil reibenden Akkorde besonders deutlich werden. …“
Frank Kostelnik „Mannheimer Morgen – Südhessen Morgen“ 28. Dezember 2019
Konzert am 21. September 2019
„Heimspiel für die Konzertmeisterin“
„… Vom ersten Takt an lieferten die Damen eine beeindruckende Vorstellung von berückend schöner Homogenität bei gleichzeitiger Wahrung der Individualität. Die als Hochzeitsgeschenk für Eugène-Auguste Ysaÿe geschriebene A-Dur-Sonate ist in Sachen Elastiziät und struktureller Strenge das klangliche Ebenbild des berühmten belgischen Virtuosen. Beides sagt man auch dem Spiel von Pitkevica nach. Neben ihrem mit großen Ton und kraftvollen Akzenten einhergehenden energischen Zugriff erleben wir die aus Lettland stammende Violinistin an diesem Abend darüber hinaus als Liebhaberin der leisen Töne. So kitzelt sie mit geradezu gehauchtem Bogenstrich die stillen Momente in Francks Sonate heraus. … Da bleibt trotz feinstem Pianissimo-Spiel keine noch so kleine Nebennote dem Ohr verborgen – mehr Transparenz geht nicht.
Aber natürlich reißen vor allem die aufbrausenden Momente die Klassikfreunde fast von ihren Sitzen und so geht nach dem hochvirtuosen schnellen zweiten Satz ein zugleich begeistertes wie verwundertes Raunen durch’s Publikum, begleitet von Kommentaren wie „super“ und „unglaublich“. … Als bekanntestes Werk von Ernest Chausson gilt sein „Poéme“ op. 25, das man meist in der Orchesterfassung kennt. Für Pitkevica bietet das Bravourstück eine gute Gelegenheit, ihren Ruf als „Hexenkünstlerin“ zu verteidigen. Vor allem aber wird sie beweisen, dass in diesem musikalischen Gedicht weit mehr steckt als haarsträubende Saitenakrobatik. Zu Hilfe kommt ihr dabei ihre überragende Bogentechnik, die feinste Schattierungen erlaubt … Die 1886 komponierte Violinsonate von Richard Strauss ist zwar sein letztes Kammermusikwerk, aber gleichzeitig ein Frühwerk. … Höhepunkt und der ganze Stolz der Sonate ist der mit „Improvisation – Andante Cantabile“ überschriebene zweite Satz, von Pitkevica niemals auftrumpfend, aber immer mit selbstbewusstem Ton und wohlgesetztem Legato präsentiert. …“
Markus Pacher „Die Rheinpfalz“ 23.09.2019
Konzert 29. Juni 2019
„Sehnsucht Süden“
„Eine Geigerin, die immer auf Klangsubstanz achtet, auch wenn es leise wird…Pitkevica machte hier deutlich, dass die Interpretation mit der Violine eigene Qualitäten entwickelt, etwa charakterstarkes Drängen oder elegische Leidenschaft…“
Reinhard Palmer „Süddeutsche Zeitung“ 02. Juli 2019
Konzert 02. Februar 2019
„Mit kräftigem Ton und sehr zarten Pianopassagen leuchtete sie das Konzert aus und differenzierte klar zwischen Soli und Passagen, in denen die Violine zwar vor dem Orchester steht, aber in den Gesamtklang eingebunden ist…Pitkevica kostete die Reibungen im Kopfsatz regelrecht aus, ehe sie mit viel Schmelz im Ton in die süßliche Kantilene am Ende des Satzes einbog…“
Matthias Ibelhäuser „Die Rheinpfalz“ 04. Februar 2019